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Was heißt Biofolie?

Was heißt Bio-Folie und was bedeutet das in Wirklichkeit für die Umwelt! - Folien Teil 1

Was bedeutet Bio-Folie und aus was besteht diese? Wir erklären Ihnen, was ist biologisch abbaubare Folie, biobasierter Kunststoff oder OXO-degradable Kunststoff und wo liegt der Unterschied. Erfahren Sie, wie man diese sinnvoll nutzen kann oder welchen Wert diese für die Verpackungsindustrie haben.

Wenn von Bio-Folie gesprochen wird, fallen immer wieder verschiedene Begriffe:

  • Biologisch abbaubare Folie
  • Biobasierter Kunststoff
  • OXO –degradable Kunststoffe

Schauen wir uns die Bedeutung und Wirkungsweise dieser Kunststoffe im Detail an:

Biologisch abbaubare Folien können aus Zuckerrohr oder Mais produziert werden. Sie ersetzen konventionelle Rohstoffe (auf Erdöl oder Pflanzenbasis)  oder werden anteilig beigemischt.

Als Biologisch abbaubar dürfen nur nach DIN 13432 zertifizierte Materialien bezeichnet werden.

Was heißt zertifiziert kompostierbar nach EN/DIN 13432?
Es handelt sich hierbei um eine Norm, nach der Produkte innerhalb von maximal 90 Tagen in einer industriellen Kompostierungsanlage zu mindestens 90% zersetzt sein müssen.

Zusammengefasst bedeutet das:
„Bio“ bezeichnet die Fähigkeit, dass der Kunststoff biologisch abgebaut werden kann. Aber nicht jeder Kunststoff aus nachwachsenden Rohstoffen ist biologisch abbaubar. Genauso sind nicht alle biologisch abbaubaren Kunststoffe aus nachwachsenden Rohstoffen hergestellt.

Biobasierter Kunststoff:

Dazu gehört Bio-Polyethylen, das in Brasilien aus Bioalkohol hergestellt wird, der aus Zuckerrohr gewonnen wird. Das Bio-Polyethylen besteht vollständig aus nachwachsenden Rohstoffen. Es hat dieselben Eigenschaften wie herkömmliches Polyethylen, ist aber keineswegs biologisch abbaubar.

Kohlenstoff wird von Pflanzen (z.B. Zuckerrohr), die für die Herstellung von biobasierten Produkten verwendet werden, absorbiert. Erst am Ende des Produktlebenszyklus wird das CO² freigesetzt. Somit erhöht sich die CO² Konzentration in der Atmosphäre nicht. Dies wird auch „green carbon“ genannt.

OXO – degradable Kunststoffe

Oxo-abbaubare Kunststoffe sind Kunststoffe, die nach ihrer Nutzung schnell fragmentieren. Erreicht wird dies, indem konventionellen Polymeren, wie beispielsweise Polyethylen, Metallionen –  Cobalt, Mangan, Eisen usw. – beigefügt wird.

Bei Anwesenheit von UV-Licht bzw. Wärme sowie Sauerstoff werden die Oxidation und der Kettenabbau, also der Fragmentierungsprozess, ausgelöst. Dies führt zu einer Bildung von kleinen, mit bloßem Auge nicht erkennbaren, Fragmenten, die anders als oft behauptet, kaum mehr weiter abgebaut werden.

Der „Oxo-Abbau“ ist nicht zu verwechseln mit einem biologischen Abbau. Ein fragmentier barer Kunststoff ist ein Kunststoff, der zwar abbaubar ist, aber nicht gemäß den geltenden Normen zur organischen Verwertung oder biologischen Abbaubarkeit von Kunststoffen und Verpackungen vollständig von Mikroorganismen zersetzt werden kann bzw. kompostierbar oder biologisch abbaubar ist.

Ergebnisse dieses OXO Kettenabbaus sind sehr kleine, kaum sichtbare Kettenfragmente, die biologisch nicht abgebaut werden (keiner der Additivhersteller hat bislang Daten bereitstellen können), allerdings aber durch unsere Nahrungskette wandern.

,Hersteller dieser Additive beziehen sich gelegentlich auf eine ASTM-Prüfrichtlinie, welche jedoch keinerlei Grenzwerte beinhaltet, noch die Erreichung eines Zertifikates ermöglicht.

Was bedeutet das für unsere Industrie und Umwelt?

Es gibt etliche Folien Hersteller, die bereits biologisch abbaubare Folienprodukte herstellen. Es gibt nur wenige Folien Hersteller, die sich mit OXO Produkten beschäftigen bzw. diese herstellen wollen. In Europa wird diese Art der Folie nicht gewünscht und ist in Frankreich und Spanien bereits verboten.

Biologisch abbaubare Folien können aus Zuckerrohr oder Mais produziert werden. Sie können konventionellen Rohstoff  ersetzen oder anteilig beigemischt werden. Sie sind in vielen Bereichen einsetzbar, in denen bisher konventionelle LDPE Folien verwendet werden.

Beim Einsatz von Folien aus nachwachsenden Rohstoffen sind der Einsatzzweck und die Verarbeitungsanlagen zu beachten. Verpackungsanlagen müssen und sollten mit diesen Folien kooperieren können. Bei Transport bzw. Ladungseinheitensicherung ist diese Lösung derzeit nicht zu favorisieren. Die Sicherheit beim Transport kann durch den Zersetzungsprozess der sich in Gang setzt nicht langfristig garantiert werden.

Eine Mindesthaltbarkeit von ca. 12 Monaten ist die Begrenzung für die Fragmentierung bei einer OXO Folie. D.h. in dieser Zeit fängt bereits die Fragmentierung an und die Gewährleistung auf eine Sicherheit beim Transport kann nicht wirklich gegeben werden.

Dies gilt ebenso beim Einsatz von Biologisch abbaubaren Folien. Hersteller, Händler, Verpacker und Auftraggeber sollten im Vorfeld mit ihren Versicherungen abklären wie es sich mit Transportschäden bei einem Einsatz von Biologisch abbaubaren oder OXO Biologisch hergestellten Transport- und sonstigen Folien-Verpackungen im Schadensfall verhält.

Ein durchdachter Folieneinsatz führt zu einem nachhaltigen Mehrwert beim Recycling.

Die immer wieder diskutierte Umweltbelastung durch Kunststoffe ist vor allem den Hygienestandards und Marketingaktivitäten in der Nahrungs- und Konsumgüterindustrie geschuldet.

Diese Verpackungen der Nahrungs- und Konsumgüterindustrie sind leider nicht im Focus, sondern die 250g  Stretchfolie - bei optimierten Folien sogar nur noch bis zu 125g - die um eine Palette zum Schutz dieser Produkte verwendet wird.

Der Aufwand und Materialbedarf, um eine Papiertragetasche herzustellen ist um ein Vielfaches höher als die Herstellung einer PE Tragetasche. Aber gehen sie mal in die Bio Markt Kette um die Ecke und schauen sie sich die Verpackungen an!

Bei Antalis Verpackungen bemühen wir uns tagtäglich gemeinsam mit unseren Kunden die optimale und nachhaltige Verpackungslösung zu finden – auch unserer Umwelt zuliebe.

[Sie wollen mehr über den sinnvollen und materialsparenden Einsatz von Folien erfahren?
Unser Spezialist Norbert Hopf berät sie gerne!]