Viele Firmen unternehmen inzwischen große Anstrengungen, um Ihren CO2-Fußabdruck zu verbessern und sind permanent auf der Suche nach Materialersatzstoffen. Dabei bekommt die Bio-Folie mehr und mehr Aufmerksamkeit. Aber ist die Bezeichnung „Bio“ in diesem Fall wirklich angebracht?
Betrachtet man im Detail die Anforderungen und Auswirkungen zur Herstellung von Bio-Folie sollte man dies zumindest kritisch hinterfragen.
Woraus besteht Bio-Folie?
Grundsätzlich wird zwischen biobasierter und biologisch abbaubarer Kunststoff-Folie unterschieden. Für biobasierte Folien wird der Rohstoff aus stärke- und cellulosereichen Pflanzen (Mais, Miscanthus – Süßgras aus Sümpfen in Afrika und Asien -, Holz, Bambus, Kartoffeln, Zuckerrohr, Zuckerrübe, Weizen, Stroh) gewonnen und findet bisweilen nur anteilig in der Bio-Folie Verwendung.
Biologisch abbaubare Kunststoffe bestehen aus speziellen, biologisch abbaubaren Basis-Polyestern, die mit weiteren biologisch abbaubaren Polymeren (Polymilchsäure, Mais-/Kartoffelstärke) und/oder Polyhydroxyalkanoaten kombiniert werden.
Vor- und Nachteile der Bio-Folie
+ weniger Erdölverbrauch |
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+ weniger CO2 bei Herstellung und Entsorgung |
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Betrachtet man allein die ansteigende Entwicklung der Anbauflächen für nachwachsende Rohstoffe in Deutschland, sollte man biobasierte Kunststoffe kritisch betrachten.
1,844 Mio ha Anbaufläche nachwachsender Rohstoffe im Vergleich zu 11,9 Mio ha Gesamt-Anbaufläche in Deutschland, entspricht einem Anteil von 15,5 % Anbaufläche für nachwachsende Rohstoffe (Angaben von Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V., 2007). Tendenz steigend.
Fazit:
Nein, biobasierte Folien sind nicht nachhaltiger als Folie aus konventionellem Kunststoff. In einer vergleichenden Ökobilanz sind Folien aus biobasierten bzw. biologisch abbaubaren Kunststoffen nicht besser als fossilbasierte. Die Auswirkungen verschieben sich nur.
Aus dieser Erkenntnis resultierend sieht Antalis Verpackungen als Beitrag zu einem nachhaltigen und umweltgerechten Handeln momentan nur die sinnvolle Reduktion von Folie und damit eine Einsparung von fossilen Rohstoffen. Die Vorteile sind hier nicht nur eine Schonung der Umwelt, sondern auch etliche Pluspunkte für die Unternehmen.
Beispiel aus der Praxis StretchConsult:
Ein mittelgroßer Betrieb mit ca. 135.000 Paletten im Jahr hat für das Einstretchen Gesamtmaterialkosten von 68.750,00 €. Dies entspricht einem Jahresverbrauch an Stretchfolie von 25.000 kg. Daraus ergeben sich Folienkosten von 0,51 € pro Palette. Eingestretcht werden die Paletten mit einem Dreharmwickler Vollautomaten.
Nun wird geprüft, wie viele Wicklungen für die Sicherung des Packguts tatsächlich benötigt werden und welche Folienstärke dafür ausreichend ist. Durch diese technischen Tests und die genaue Bestimmung der benötigten Type Stretchfolie kann ein enormes Potential eingespart werden.
Für unser Beispiel ergibt das ein Einsparungs-Potential von
- Verbrauchsreduzierung 60 %
- Materialeinsparung ca. 14.200 kg
- Kostenreduzierung ca. 43.250,00 €
- CO2-Reduktion ca. 33.318 kg
- Verringerung der Beschaffungszeit
- Abfallreduzierung
Derzeit haben Folien aus biobasiertem Kunststoff noch keinen wesentlichen Vorteil. Aber die Forschungen und Entwicklungen gehen ja noch weiter und wer weiß, was die Zukunft bringt!
Bei Antalis Verpackungen bemühen wir uns tagtäglich gemeinsam mit unseren Kunden die optimale und nachhaltige Verpackungslösung zu finden – auch unserer Umwelt zuliebe.
[Sie wollen mehr über den sinnvollen und materialsparenden Einsatz von Folien erfahren?
Unser Spezialist Norbert Hopf berät sie gerne!]